Soll'n 'se sich doch selbst richten und rächen und von mir sich Bilder malen, wo ich der Rächer bin in ihren Kinderspielen mit dem tödlichen Ernst beim kleinsten Regelverstoß: mir ist das 'ne Nummer zu hoch, lieber Skat kloppen gehen, ne, besser MauMau nur, das regt weniger auf und strengt nicht so an.
Gut, dass ich keine Mutter habe, wie der da,
von dem ich einen Text grade beim Stöbern entdeckt habe,
der mich frappierend an eigene Dinge erinnert, dass ich mich schon nach:
- Parallel-Welt vielleicht doch echt?
- So ein erfundener Spiegelbild-Doppelgänger in Parallel-Universen,
am Ende doch richtig real wahr, nicht bloß so eine Figur in einer blöden Geschichte?
- Oder bin ich vielleicht rüber, rüber nach Dragobar-Spiegelbild-in-Parallelilalo versehentlich geswitcht???
(weil ich so was hier doch gar nicht lesen dürfte, sondern nur da drüben - hätte ich gedacht ...
frage.
Etwas verwirrt und verdutzt, durch die Entdeckung.
Doch die Zeit - wie immer - wird mir helfen, schlauer zu werden ...
ohweih, das klingt richtig doof ... um Himmels Willen!
Aber so todernst und humorlos, wie es da sein soll, das würde ich nicht haben wollen,
das ist ja noch Um Himmels Willener! Schrecklichst.
Liebe
Mutter,
ich
entschuldige mich hiermit dafür,
dass
ich dir so viel Ärger gemacht habe, in den letzten Wochen.
Dass
ich da über die Maßen mit meiner Arbeit beschäftigt war
und
deswegen nichts weiter beigetragen habe, zu Haushalts- und
anderen
Arbeiten, die für dich von Belang gewesen wäre, wusste
ich
ja, und dass es in der letzten Zeit besonders intensiv eine reine
Ego-Beschäftigung
von mir war – was mir auch als normalerweise
nicht
richtiges Verhalten in dieser Ausnahmesituation auch nur deshalb,
weil
es eben eine mich sehr stark beanspruchende Zeit war, die auch
wieder
in eine ruhigere Phase übergehen sollte – so war es von mir jeden-
falls
gedacht und für meine Begriffe geplant, wo ich ein paar Tage über
die
Zeit
gekommen bin (so ca. eine halbe Woche war es ja dann geworden), was
für
dich, so wie ich es jetzt einschätze, nachdem du dich heute zum
ersten Mal
lautstark
und ausführlich über alles das beklagt hast, wahrscheinlich nicht
„Plan“
zu
nennen ist, jedenfalls glaube ich, dass du mir nach wie vor nicht
zutraust, etwas
systematisch
anzugehen und zu Ende zu bringen.
Wie
gesagt, ich höre diese einzelnen vielen Vorwürfe jetzt zum ersten
Mal
in
einem Bündel an Vorhaltungen und Vorwürfen, wie ich dich belastet
habe,
und
nach deinen Worten, „dich kaputtmachen“ will – was war denn
dann wahr
von
der harmonischen Zeit, die ich vor allem mitgekriegt habe (von den
Streits,
die
es zwischendurch immer mal gegeben hatte, abgesehen)?
Dass
du weniger sagst, als dich vielleicht nervt oder aufregt, habe ich
geahnt,
deswegen
habe ich mir selbst dann auch gesagt, nachdem ich vom Freitag an
mit
deinem Auto nicht früher wiedergekommen bin als Montag morgen, was
an
meinem inneren Widerständen gelegen hat, nachdem ich mich wieder mal
in
meine Vergangenheit vertieft habe, wo ich immer wieder auf all das
stoße,
was
ich tun und was ich nicht tun sollte, wobei mir Herbert und Brigitte
in der
noch
näheren Erinnerung sind, damit, aber du mir heute ja ganz genau nach
diesem
Schema eins nach dem anderen aufgezählt hast, was ich 'muss', was
ich
tun soll, weil es irgendjemand so will.
Und
ich bin einfach – wenn ich über all die Zeit drüber sehe, wo ich
das so
gemacht
habe, wie ich sollte – zu dem Schluss gekommen, dass es mir auch
nichts
geholfen hat, wenn ich gegen meine Persönlichkeit versucht habe, es
anderen
Recht zu machen.
Ich
weiß nicht, ob du die Zeit vergessen hast, wo so schüchtern war,
dass ich
fast
bereit war, mich unter jeden andern Menschen unterzuordnen und bloß
nichts
zu tun, was irgendwie stören könnte, auch nur eine Stimmung von den
anderen
irgendwie negativ beeinflussen gekonnt hätte, wo ich versucht habe,
es
jedem, wirklich jedem Recht zu machen.
Das
hat Jahre gedauert, bis ich mich daraus befreien konnte.
Das
nur, weil es mir grade eingefallen ist, weil ich über diese Jahre,
die mir
irgendwann
so zur Qual geworden sind, dass ich damals tatsächlich als ein-
zigen
Ausweg aus diesem ständigen Dilemma meinen Tod gesehen habe.
Ich
denke, dass ich damals das jedenfalls richtig erkannt habe, dass mich
niemand
will, so wie ich bin, dass sich niemand für mich interessiert und
dass
alle nur davon reden, was ich angeblich denke oder denken müsste,
wobei
ich eigentlich machen konnte, was ich wollte, dass es anders ge-
sehen
wird – es wurde dabei geblieben: was ich wirklich dachte, kam
nirgendwo
an (innerhalb der Familie), während es bei Freunden (in den
normalen
guten Zeiten, wo mich das nicht so fertig gemacht hat, dass es
auch
da zu Störungen kam) ganz selbstverständlich war, mich nach dem
zu
verstehen, was ich gesagt habe – als wenn ich für die eigene
Familie
eine
fremde Sprache sprechen würde, chinesisch, und bei Freunden dann
deutsch,
um das mal platt auszudrücken (was aber bloße eine grobe Ver-
einfachung
ist, natürlich; ich wurde im Einzelnen da und dort nicht ver-
standen,
woanders ganz normal und manchmal besonders gut verstanden
-
letztendlich habe ich den Eindruck daraus mitgenommen, dass ich nur
benutzt
worden bin, jeder wollte irgendwas, manchmal jeder was anderes,
und
ich war beschäftigt damit das Wollen zu bedienen, was andere hatten,
später
dann auch ein bisschen Nicht-Bedienen als Rebellion, die bei mir
vielleicht
mit 15 dann vorsichtig begann – die Freunde hatten sich da in
ihren
Elternhäusern schon die Erwachsenen-Plätze erkämpft (sagten sie
jedenfalls)
und wurden da für voll genommen, ich habe das nie mehr ge-
schaft.
Meiner Meinung nach war ich am Reifesten zum Zeitpunkt der
Scheidung,
danach bin ich immer kleiner und schlechter geworden, in
jeder
Beziehung.
Und
dazu habe ich mir meine eigene Meinung allmählich gebildet,
die
vielleicht falsch sein mag, aber das, was mir eingeredet worden ist,
ist
nicht nur vielleicht, sondern ganz sicher falsch.
Da
mache ich es mir nicht einfach, und das sage ich nicht zum ersten
Mal
irgendwo – wenn es mir nicht geglaubt wird, dann eben nicht.
Letzten
Endes soll Gott entscheiden, wenn es eine Entscheidung
dazu
gibt, in irgendeiner Form, eine göttliche, das würde ich mir
mittlerweile
wirklich sehnlichst wünschen.
Aber
hier im Leben bleibt mir nur, selbst verantwortlich für mein
Leben
zu handeln, und nicht wie früher alles hinzunehmen und den
Tag
abzuwarten, wo mir vielleicht noch gesagt wird, dass ich zwar
für
alle anderen nur ein Mittel zu Zweck war, aber dass ich mein
Leben
denen gelassen und nicht selbst gelebt habe, sei nun mal
meine
Schuld.
Und
diese ganzen Dinge aus der Vergangenheit mögen von mir falsch
betrachtet
und verarbeitet werden, oder nach deiner Ansicht falsch, weil
du
es anders machen würdest.
Jedenfalls
wollte ich diese Ereignisse, wo ich da in meine Gedankenwelt
versinke
und sicher dann auch überzogen handele und reagiere, und gerade
natürlich
gegen dich, weil du ja das einzige Familienmitglied aus dieser Zeit
dann
bist, in meinem Umfeld, beenden
und
mir ist erst einmal nichts Besseres eingefallen, als nicht zuviel
darüber
schon
jetzt, wo mein Kopf noch nicht wieder frei von den Eindrücken war,
was
bei mir immer 2, 3 Tage braucht, bis das abgeflaut ist, dann
überwiegt
wieder
anderes – deswegen hatte ich das so gesagt, dass wir bitte ein
anderes
Mal
ausführlich darüber reden, und dass ich mich für 1, 2 Wochen zu
mir zu-
rückziehen
will, sprich: eine Pause von mehreren Tagen, um die Situation,
die
für mich innerlich bei uns beiden – so war die Vermutung, und die
war
ja
dann auch richtig – durch die Punkte, die dich stören, und das,
was mich
am
Umtreiben war, zu einer spannungsgeladenen Lage geworden, vielleicht
klingt
Atmosphäre oder Situation für dich vertrauter oder besser, war, wo
es
meiner
Meinung nach wieder nur zu diesen fruchtlosen Konfrontationen führt,
wo
ein Wort das andere gibt, und es ein gegenseitiges Aufschaukeln ohne
Sinn
und
Hoffnung nur noch werden kann, aber kein echter, fruchtbarer Dialog.
Dummerweise
bin ich nicht dabei geblieben, sondern – nachdem es doch so
begonnen
hatte, mit dem Streiten – habe den Fehler gemacht, alles das - und
noch
mehr dabei – aufzuschreiben, weil ich dachte, damit wird es endlich
ver-
standen.
Aber
du hast mir ja dann deutlich gesagt und gezeigt, was du von dem
hältst,
nämlich
nichts.
Das
akzeptiere ich.
Mit
Sicherheit wird dir inhaltlich dann auch gar nichts gefallen, daran.
Und
ich stehe natürlich wie ein Idiot da, ernsthaft daran geglaubt zu
haben.
Aber
das ist okay, es ist, wie es ist.
Du
kannst es lesen, du kannst es wegschmeißen.
Mach
wie du es willst.
Zeig
mich an, falls du der Meinung bist, ich würde lügen oder
verleumden,
wenn
du willst.
Fühl'
dich frei, das zu tun.
Ich
habe dich dann auch falsch eingeschätzt,
weil
ich zwar genau das vermutet habe, dass da irgendwo was existiert,
was
– so dachte ich mir das – mit zu den Dingen gehört, die mich zu
einer
hohlen
Clownhülle im Leben haben werden lassen, woraus ich mich zu befreien
ja
nicht erst seit gestern versuche, sondern seit Abi-Zeiten – da
begann es mit dem
Ernsthaften
und einem langsamen Herauskommen aus der Passivität in eine
Aktivität,
was
mit vielen Rückschlägen und Fehlentwicklungen verbunden war, und
manchmal halt
Monate
bis Jahre von mir doch wieder fallen gelassen wurde, dann wieder
aufgenommen, als
irgendwie
mal wieder ein bisschen Hoffnung in Aussicht gekommen war.
Naja.
Ich
höre dich hinten grade mit heiterer Stimme am Telefon.
So
ist man halt, wenn man grade 'kaputtgemacht' werden sollte.
Ich
bedanke mich dafür, dass ich in der ganzen Zeit bei dir Unterkunft
in Anspruch nehmen konnte.
Und
ich will mein Wort halten, dass ich dir auch, wenn ich wieder Geld
verdienen sollte,
für
diese Zeit entsprechend eine gute Miete, mehr als 300 Euro monatlich
zahlen
werde,
die du natürlich auch ausschlagen kannst – aber ich würde mir
das
überlegen, weil es dir zusteht, da bleibe ich auch bei,
das
sind meine Schulden bei dir.
Ich
war in Not geraten und habe für mich nur diesen einen Weg gesehen,
der nicht deiner ist,
und
der dir überhaupt nicht zusagt, den du sogar verurteilst – das ist
okay.
Ich
werde daran nichts ändern, nach wie vor nicht.
Nur
deine Hilfe werde ich nicht mehr beanspruchen, ab heute.
Das
habe ich überzogen und das war eindeutig zu viel,
wie
ich es seit heute morgen ja nun endlich weiß.
Bis
in ca. 2 Wochen, oder – wenn du willst -
dann
eben gar nicht mehr, weil du
mit
mir und meinem Tun
nicht
einverstanden
bist,
was okay
für
mich
ist.
Netzroot
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