Braune Spiele


Angenommen, die AfD wäre eine normale Partei und ihre Mitglieder würden hören, dass der Verfassungsschutz im Besitz der Mitgliederliste eines Neonazi-Grüppchens ist. Was würde passieren, wenn auf dieser Liste der Name eines Landesvorsitzenden stünde? Wahrscheinlich eine ganze Menge. Natürlich würde sich die Bundesführung empören. Ihre Vertreter würden den Mann wohl anrufen und ihm Vorwürfe machen. Zeitungen würden berichten. Aber das wäre alles nur die Oberfläche. Der Landesvorsitzende würde nämlich sofort zurücktreten. Nicht weil er ein guter Mensch ist, denn das wäre er ja nachweislich nicht. Sondern weil ein Festhalten am Amt zwecklos wäre. Seine Kollegen im Landesvorstand würden ihm schon sagen, was wäre, wenn er es versuchte: Vorstandsbeschluss, Einberufung eines Sonderparteitags, Ladungsfrist sechs Wochen, Tagesordnungspunkt 1: Abwahl des Landesvorsitzenden, mit großer Mehrheit angenommen. Danke, tschüs. Es wäre Sense mit der Karriere des Mannes.
Die AfD ist aber keine normale Partei. Dort ist das Muster ein anderes: Ein Funktionär wird entlarvt als Extremist. Die Öffentlichkeit schreit auf, die Bundesführung kündigt eine Prüfung an, um Zeit zu gewinnen. Sie ahnt schon, was kommt. Im Landesverband formieren sich Fürsprecher des Extremisten, sie haben Fragen. Wenn der Extremismus nicht schwarz auf weiß belegt ist, fragen sie: Wo sind die Beweise? Ist er belegt, fragen sie: Darf man in einer Demokratie nicht anderer Meinung sein?
...
  Rauswurf des Flügel-Anführers: Die Kalbitz-Partei



Es würde nicht verwundern, wenn dieser sog. Rauswurf bald wieder rückgängig gemacht wird (in ein paar Monaten oder Jahren, über schnell oder langsam). Was mich aber immer wundern wird, ist die internationale Unterstützung dieser Partei von Regierungen, die offiziell Antisemitismus geißeln. Die AfD ist die zurzeit stärkste Kraft im Hoffähigmachen von Antisemitismus in Deutschland. Und zum Beispiel in Moskau gerngesehener Gast. Da fragt fim sich doch, was daran nicht passt: der Schein, das Sein, der Blick, der Zweck, das Spiel, das Ziel, und wenig oder viel? Uso oso...


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Was jetzt keine Verteidigung dieses Mannes sein soll (mir ist die ganze AfD ein Dorn im Auge): Vorwürfe müssen natürlich auch korrekt und halbwegs schwerwiegend sein ... oder Gründe oder wie auch immer ... Sonst kann kein Schuh aus einer Aktion werden. Und im Endeffekt ist es objektiv betrachtet auch nicht ganz fair - wenn fim hier selbstverständlich zu Recht sofort die Frage stellen könnte, inwieweit Fairness iwas mit der AfD zu tun haben soll. Eher lässt sich Unfairness mit dieser Partei verbinden, aber gut. Uso oso.

Und wenn fim nicht wüsste, dass die richtig evil sind, könnte man die fast niedlich finden:

 

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