Zwei Seiten, zwei Sichtweisen, zwei Bilder (Bildkomplexe) - und eine kleine Erbsenzählerei
13.02.2016
Nicht umsonst ist meine häufige Beschäftigung mit zwei bestimmten sehr verschiedenen Sichtweisen eins der ständig wiederkehrenden Themen hier, so daß es manchmal sogar für mich so aussieht, als sei dies mein Lieblingsthema - dabei wäre es mir wirklich lieber, wenn ich mir dafür Beispiele (sozusagen Forschungsobjekte meiner Privatforschung) suchen müßte, die mit weniger Nähe und Dramatik verbunden und ausgestattet, sowie in geringeren Größendimensionen vorliegend zu beschauen wären.
Es geht wieder mal um Russland und den Westen, oder um den Westen und Russland - wie herum ist eigentlich egal, egal für das, was für mich das von Interesse ist: Die unterschiedlichen Sichtweisen, die durch Mentalitäts-, Philosophie-, Religions- und Traditions-Unterschiede zustande kommen.
Die Unterschiede in den Bildern, die von zwei Seiten gewonnen werden, rühren in einem solchen Fall auch zu einem guten Teil von aktuellen politischen Systemen und medialen Systemen her (Presse, Funk und Fernsehen, Internet und Telekommunikation). Dieser Bereich betrifft vor allem das menschliche Problem/Hauptwerkzeug "Kommunikation".
Ein wenig esoterisch betrachtet, könnte fim vielleicht den letzten Abschnitt mit "dynamisch" und "sich kristallisierende Intelligenz" verknüpfen, den Abschnitt davor mit "statisch" und "fluide Intelligenz" (siehe auch: Intelligenz als Bauwerk | omx und http://open-mind-akademie.de/2014/04/fluide-und-kristalline-intelligenz/ !).
Syrien-Treffen München
Zu
dem wenigen (für mich) Schönem an der Angelegenheit gehörig ist, daß immerhin
beide Seiten sich einig sind, daß es zwei Seiten und zwei Sichtweisen
gibt, die beide auch mit "Russland vs. Westen" benennen:
[166]
Aktualisiert: 13.02.2016, 10:53 Uhr
Russlands Ministerpräsident Medwedjew spricht von „neuem Kalten Krieg“
Der russische Ministerpräsident Medwedjew hält die Beziehungen zwischen
Russland und dem Westen für so schlecht wie seit Jahrzehnten nicht.
Außenminister Steinmeier wiederum sorgt sich um den Zusammenhalt der
EU.
13.02.2016
[165][schliessen-gross.png]
[leer.gif] © dpa
Markige Worte vom russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medwedjew
[166]Fortsetzung 52. Münchner Sicherheitskonferenz
© dpa Markige Worte vom russischen Ministerpräsidenten Dmitrij
Medwedjew
Es war ein Morgen ohne jede Harmonie. Schonungslos brachten
Außenminister und Regierungschefs europäischer Staaten und Russlands
die Probleme der Welt zur Sprache: „Wir müssen um Europa kämpfen“,
sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede am Samstag
auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Der SPD-Politiker verwies auf
die zahlreichen Krisen, die Europa derzeit belasten – von der
Euro-Krise, über wachsenden Rechtspopulismus bis zur Flüchtlingskrise.
„Ein ganzes Krisengebräu kocht da gegenwärtig hoch in Europa.“
Frankreichs Ministerpräsident Manuel Valls warnte vor weiteren
islamistischen Terrorattacken in der Art der Pariser Anschläge. „Es
wird weitere Angriffe geben, große Anschläge geben, so viel ist
sicher“, so Valls. Valls sprach von einer „weltweiten Bedrohung“. „Es
handelt sich um eine neue Art von Krieg, die uns erklärt wurde.“ Und
mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“ sei keine Diplomatie möglich –
deshalb müsse man den IS bis zu dessen Ausrottung bekämpfen. „Dazu
braucht es einen langen Atem“, sagte Valls.
Der russische Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew warnte eindringlich
vor einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland
und dem Westen, die sich schon jetzt in einem „neuen Kalten Krieg“
befänden: „Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland
sind verdorben.“
* [167]Amerikas Außenminister Kerry: Russland muss Angriffe auf
gemäßigte Rebellen einstellen
* [168]Verteidigungsministerin von der Leyen: „Doppeltes Spiel“ von
Russland und Syrien
* [169]Selbst ein Waffenstillstand in Syrien wird den
Flüchtlingsstrom nicht stoppen
* [170]Außenpolitiktreffen: Livestream von der Münchner
Sicherheitskonferenz
* [171]Das neue Selbstbewusstsein der Geheimdienste
* [172]Saudiarabischer Minister: Frauenfahrverbot ist keine
Glaubensfrage
Das sehen auch die westlichen Teilnehmer so. Doch sind sich beide
Seiten uneinige darüber, wer die Schuld daran trägt. Während sich
Steinmeier und Valls in Angriffen auf Russland zurückhielten, ging der
russische Ministerpräsident in die Offensive. Es seien die Aktionen des
Westens gewesen, mit ihrer Förderung der Rebellen und der Idee eine
Demokratie nach westlichem Vorbild in Syrien, die die Lage
destabilisiert hätten. Und es sei die Ukraine, die noch immer im Osten
ihres Landes zündele und die Verpflichtungen des Abkommens von Minsk
nicht umsetze.
Nicht einmal zu einem Eingeständnis ziviler Opfer bei den russischen.
Bombardements auf die syrische Stadt Aleppo wollte sich Medwedjew
durchringen: „Es gibt keine Beweise dafür, dass wir Zivilisten
bombardieren.“ Spätestens da gab es dann doch deutlich vernehmbares
bitteres Hohngelächter aus dem Publikum. Er versprach aber eine
konstruktive Rolle seines Landes bei der Lösung des Syrien-Konflikts.
„Wir werden weiterhin an der Umsetzung der gemeinsamen
Friedensinitiativen arbeiten. Sie laufen schwierig. Aber es ist gibt
keine Alternative für den gesamtnationalen und interkonfessionellen
Dialog“, sagte er. Die Welt könne sich kein weiteres Libyen, Jemen oder
Afghanistan leisten.
Die Opposition in Syrien forderte Medwedjew zu Gesprächen mit dem
Regime von Machthaber [173]Baschar al Assad auf. „Wir brauchen
Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung und der syrischen
Opposition.“ Es dürfe jetzt nicht damit gedroht werden, Bodentruppen
nach Syrien zu schicken, sagte der Ministerpräsident.
[174]Zur Homepage
Quelle: mvb./dpa
Themen zu diesem Beitrag:
* [175]Syrien
* [176]Frank-Walter Steinmeier
* [177]Münchner Sicherheitskonferenz
* [178]Russland
* [179]Alle Themen
165. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/russlands-ministerpraesident-medwedjew-spricht-von-neuem-kalten-krieg-14068205.html#aufmacherBildJumpTarget
166. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/russlands-ministerpraesident-medwedjew-spricht-von-neuem-kalten-krieg-14068205/markige-worte-vom-russischen-14068217.html
167. http://www.faz.net/aktuell/politik/amerikas-aussenminister-kerry-russland-muss-angriffe-auf-gemaessigte-rebellen-einstellen-14068356.html
168. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/hoffnung-auf-feuerpause-von-der-leyen-russland-und-syrien-betreiben-doppeltes-spiel-14068051.html
169. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/selbst-ein-waffenstillstand-in-syrien-wird-den-fluechtlingsstrom-nicht-stoppen-14067868.html
170. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/livestream-verfolgen-sie-hier-die-muenchner-sicherheitskonferenz-14066875.html
171. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/geheimdienste-zeigen-auf-sicherheitskonferenz-staerke-14068114.html
172. http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/saudiarabischer-minister-frauenfahrverbot-ist-keine-glaubensfrage-14067478.html
173. http://www.faz.net/aktuell/politik/thema/baschar-assad
174. http://www.faz.net/
175. http://www.faz.net/aktuell/politik/thema/syrien
176. http://www.faz.net/aktuell/politik/thema/frank-walter-steinmeier
177. http://www.faz.net/aktuell/politik/thema/muenchner-sicherheitskonferenz
178. http://www.faz.net/aktuell/politik/thema/russland
179. http://www.faz.net/themen/
Mit Lynx von hier: http://www.faz.net/aktuell/politik/sicherheitskonferenz/russlands-ministerpraesident-medwedjew-spricht-von-neuem-kalten-krieg-14068205.html
Der russische Ministerpräsident Dmitrij Medwedjew warnte eindringlich
vor einer weiteren Verschlechterung der Beziehungen zwischen Russland
und dem Westen, die sich schon jetzt in einem „neuen Kalten Krieg“
befänden: „Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland
sind verdorben.“
Daß so etwas betitelt wird mit:
Markige Worte vom russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medwedjew
zeigt
meines Erachtens nur wieder, daß Presseleute mehr daran interessiert
sind, es weiter eskalieren zu lassen, statt zu deseskalieren, sich aber
offensichtlich ihrer eigenen Muster, denen sie anscheinend unbewußt
zwanghaft folgen, gar nicht wirklich selbst bewußt sind, wofür wiederum
dies (aus demselben Artikel!) spricht:
„Die Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Russland
sind verdorben.“
Das sehen auch die westlichen Teilnehmer so. Doch sind sich beide
Seiten uneinige darüber, wer die Schuld daran trägt.
Wie
soll denn eine Kommunikation zustande kommen, wenn dieselben Worte, die
dasselbe meinen, unterschiedlich interpretiert, oft sogar einfach nur
frei "gedeutet" werden - und diesen Deutungen mehr Raum und Gewicht
gegeben wird als dem Inhalt, worüber sich geeinigt werden müßte oder
sogar schon Übereinstimmung besteht? Klar (für mich jedenfalls), daß es
so nicht geht.
Übrigens zählen solche Arbeiten wie diese meine gradhierige auch für mich zu "Erbsenzählereien", "In-den-Krümeln-Suchereien", die ich eigentlich nicht mag.
Nachtrag
Was mit "markige Worte" (eher) gemeint sein könnte, scheint mir auch mehr aus diesem Artikel hervorzugehen: http://www.sueddeutsche.de/politik/muenchner-sicherheitskonferenz-wie-der-kalte-krieg-nach-muenchen-kam-1.2862387.
Im Zweifel halte ich mich an das, was Kerry und Steinmeier äußern, soweit mir das aus sehr unterschiedlich gefärbten Medienbeiträgen halbwegs verlässlich ersichtlich wird:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-02/usa-kerry-russland-syrien-sicherheitskonferenz
http://de.sputniknews.com/politik/20160213/307827973/steinmeier-medwedew-kalter-krieg-missverstanden.html
Daß die Informationslage alles Andere als gut, nämlich undurchsichtig ist, zeigen schon die unterschiedlichen Zitate derselben Äußerungen, die durch Unkorrektheiten nicht 1:1 zu uns Außenstehenden, Lesern von Nachrichtenmeldungen durchdringen, vor Allem, wenn sie anderssprachige sind, die die jeweiligen Nichtmuttersprachler nur schwer überprüfen können:
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bei der Münchner
Sicherheitskonferenz 2016
Steinmeier: Medwedews Äußerung zu Kaltem Krieg wird missverstanden
© REUTERS/ Michael Dalder
[20]Politik
15:07 13.02.2016(aktualisiert 15:22 13.02.2016) Zum Kurzlink
[21]293487980
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hält die Auseinandersetzungen des
Westens mit Russland nicht für einen neuen Kalten Krieg. Manche Medien hätten
die Aussage des russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew über einen
„neuen kalten Krieg“ missverstanden, sagte Steinmeier am Samstag bei der
Sicherheitskonferenz in München.
„Ich habe ihn so verstanden: Wir müssen eine Situation vermeiden, die
in einen Kalten Krieg führt“, sagte Steinmeier am Samstag bei der
Sicherheitskonferenz in München nach Angaben der Deutschen
Presse-Agentur (dpa). Der russische Ministerpräsident hatte jedoch zu
Beginn seiner Rede gesagt: „Wir sind in die Zeiten eines neuen Kalten
Krieges abgerutscht.“ Später warb er aber für eine Wiederannäherung
zwischen Russland und dem Westen.
Russlands Regierungschef Dmitri Medwedew bei der Münchner
Sicherheitskonferenz 2016
© REUTERS/ Michael Dalder
[22]Medwedew spricht von „dramatischer Lage“ in der Welt
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte kurze Zeit später
allerdings auch, in einigen Regionen sei die Zusammenarbeit mit dem
Westen noch so wie zu Zeiten des Kalten Krieges. Nach allem zu urteilen
seien alte Instinkte doch noch extrem zählebig, kritisierte der
russische Chefdiplomat.
Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaitė kommentierte die
Diskussion wie folgt: „Wahrscheinlich stehen wir sogar vor einem heißen
Krieg.“ Mit Blick auf die militärischen Aktionen Russlands in der
Ukraine und Syrien fügte sie hinzu: „Das ist alles andere als kalt —
das ist jetzt schon heiß.“
Zum Thema:
[23]Lawrow: Kooperation Russlands mit Westen schlechter als im Kalten
Krieg
[24]Steinmeier wirbt für Reetablierung des Russland-Nato-Rates
20. http://de.sputniknews.com/politik/
21. http://de.sputniknews.com/politik/20160213/307827973/steinmeier-medwedew-kalter-krieg-missverstanden.html#comments
22. http://de.sputniknews.com/politik/20160213/307824408/medwedew-lage-welt-dramatisch.html
23. http://de.sputniknews.com/politik/20160213/307827125/lawrow-kooperation-russland-westen-stand.html
24. http://de.sputniknews.com/politik/20160119/307210950/steinmeier-russland-nato-rat.html
Mit Lynx aus: http://de.sputniknews.com/politik/20160213/307827973/steinmeier-medwedew-kalter-krieg-missverstanden.html
Und bei allem Herumgeplänkel mit gegenseitigen Schuldzuweisungen
scheint mir manchmal der "Biedermeier und die Brandstifter"-Effekt
ungünstig beteiligt zu sein, wo das Wesentliche vom Unwesentlichen zum
eigenen Schaden überdeckt wird, mit bösen Überraschungen am Ende (hierbei könnte es sich diesmal allerdings um meine persönliche Fehlinterpretation handeln, was ich sogar hoffen möchte):
Mit Lynx aus: http://de.sputniknews.com/militar/20160206/307651544/is-kurden-frauen-kampf.html* [19]Die 52. Münchner Sicherheitskonferenz
YPJ Kurdische Frauen
IS ist Armee von „lebenden Toten“ – YPJ-Befehlshaberin im Sputnik-Interview
© AFP 2016/ Delil Souleiman © AFP 2016/ Delil Souleiman
1 / 2
[20]Militär
16:23 06.02.2016(aktualisiert 09:42 07.02.2016) Zum Kurzlink
[21]103155663341
Die Frauenverteidigungseinheit (YPJ) der kurdischen Streitkräfte kämpft nicht
nur gegen den IS, sondern auch, „um die patriarchalische Mentalität der Armee
zu ändern“, sagte die frühere Journalistin und heutige YPJ-Befehlshaberin
Nesrin Abdalla in einem Sputnik-Interview in Paris.
„Wir leben in einer Feudalgesellschaft, wo jeden Tag die Rechte der
Frauen angegriffen werden, wo wir unterdrückt und vergewaltigt werden.
Wir mussten uns organisieren, um gegen die feudale Denkweise zu
kämpfen“, so Abdalla.
Bevor Abdalla der YPJ beitrat, war sie als freie Journalistin tätig.
Später habe sie aber den „militärischen Beruf erlernt“. Dies sei
Tradition unter den Kurden, sagte sie. „Es gab 28 Aufstände. Und jedes
Mal haben sich die Frauen erhoben, um den Feind zu bekämpfen oder um
sich einfach zu verteidigen.“ Es sei wichtig, dass die Frau ihren Platz
im Kampf findet, aber nicht nur in den Streitkräften. Frauen müssen
auch auf der sozialen, bürgerlichen und rechtlichen Ebene vertreten
sein, um die Gleichberechtigung in der Gesellschaft zu erlangen, so
Abdalla.
YPJ-Befehlshaberin Nesrin Abdalla bei ihrem Paris-Besuch
© Sputnik/ Ksenija Lukjanowa
YPJ-Befehlshaberin Nesrin Abdalla bei ihrem Paris-Besuch
Die YPJ wurde noch vor den Angriffen der Terrormiliz Daesch
(„Islamisher Staat“, IS) gegründet. Frauen seien in den
Verteidigungstruppen seit der Revolution 2011 präsent, es habe jedoch
nie so viele wie heute gegeben. Offiziell wurde die Frauenabteilung im
April 2013 gegründet. „Die YPI hat aber eine eigene Leitung und ein
eigenes Verwaltungssystem, wir treffen selbst Entscheidungen und
erarbeiten selbst Angriffspläne. Es gibt jedoch Sachen, die wir
gemeinsam mit der YPG machen“, sagte Abdalla.
In den Reihen der YPJ gäbe es auch Ausländerinnen, darunter aus
europäischen Staaten. Ihre Mitgliederinnen wollen eine demokratische
und gleichberechtigte Gesellschaft aufbauen. Daesch habe nichts mit
Moslems und dem Islam zu tun. „Einerseits nutzen sie die Religion und
andererseits die Angst, um ihre Aktivisten zu überzeugen.“
„Als es zu den ersten Kämpfen mit Daesch kam und viele von ihnen ums
Leben kamen, haben wir bei den Toten Löffel oder Schlüssel in der Kehle
gefunden“, erzählt Abdalla. Wie die Frauen später von einem Gefangenen
Daesch-Kämpfer erfuhren, soll der Schlüssel die Tür ins Paradies
öffnen, und der Löffel sei nötig, um mit dem Prophet Mohammed zu
speisen.
YPJ-Befehlshaberin Nesrin Abdalla hat viele kurdische Fans in Paris
© Sputnik/ Ksenija Lukjanowa
YPJ-Befehlshaberin Nesrin Abdalla hat viele kurdische Fans in Paris
Die Terroristen passen ihre Religion und Ideologie an die Umstände an.
Die YPJ hatte sie Abdalla zufolge per Funkgerät abgehört. So hätten sie
zunächst ihren Anhänger zunächst gesagt, dass ein von einer Frau
getötete Kämpfer nicht ins Paradies kommen würde. „Später, als sie
immer mehr Verluste erlitten, begannen sie anders zu reden – wer von
einer Frau getötet wird, soll verbrannt werden, weil er nicht zu Grabe
getragen werden darf, da die Erde heilig sei.“
„Die Terrormiliz Daesch ist ein Feind der Frauen, sowohl der Ideologie
nach als auch im Leben.“ Die Frau sei „für diese Barbaren und
Terroristen“ ein Gegenstand. Vielweiberei, Gruppenvergewaltigungen und
Mord an Frauen seien erlaubt. Diese Gefahr bestehe auch für westliche
Frauen, die sich den Dschihadisten anschließen. Sie wollen ihre Frauen
werden, eine religiöse Ehe mit ihnen schließen.
„Im Endeffekt befriedigen sie einfach ihre Naturtriebe. Das ist
gefährlich und erniedrigend.“ Diese Frauen suchen Abdalla zufolge
Abenteuer. „Sie verfügen über Vermögen, halten sich für frei und so
weiter. Wenn es aber keinen moralischen und ideologischen Bestandteil
wie bei Daesch gibt, macht das alles nicht satt, und sie schließen sich
den Terroristen an, um Abenteuer zu finden oder sich selbst etwas zu
beweisen“, meint Abdalla.
Wenn diese Frauen in die Reihen der Islamisten geraten, gäbe es keinen
Rückweg. „Stellen sie sich eine Frau vor, die gezwungen wird, zehn
Männer in der Nacht zu befriedigen. Kein Tier könnte so etwas tun.“
Keine von diesen Frauen könne jedoch weggehen, selbst wenn sie es
wollte. „Der Preis für ein Rückticket ist der Tod.“
Für unsere gefallenen und Märtyrertod erlittenen Kameraden
© Sputnik/ Ksenija Lukjanowa
"Für unsere gefallenen und Märtyrertod erlittenen Kameraden"
Jede Frau, die sich der Terrormiliz anschließe, werde zur Mörderin an
Frauen, weil die Terrormiliz Daesch ein System der sexuellen Sklaverei
von Frauen schaffen wolle.
Abdalla zufolge besteht die Daesch-Armee aus lebenden Toten, weil ihre
Kämpfer keine Lebenspläne hätten, „um dem Leben etwas Sinn, Farbe und
etwas Freude zu geben“. „Ihr einziger Plan ist, zu sterben und ins
Paradies zu kommen“, sagte sie. Um diese Terror-Organisation zu
vernichten, müsse man ihre „Anführer finden und angreifen“.
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Zum Thema:
[22]Kurdische Streitkräfte in Syrien bestehen zu 45 Prozent aus Frauen
[23]Kurdische Kämpferin: Frauen im Anti-IS-Einsatz effektiv
[24]Gegen den IS: Kurdische Kämpferin spricht im Exklusivinterview über
ihren Alltag
[25]Kurdische Peschmerga-Kämpfer starten Großoffensive gegen IS
19. http://de.sputniknews.com/politik/20160213/307820408/steinmeier-auf-muenchner-sicherheitskonferenz.html
20. http://de.sputniknews.com/militar/
21. http://de.sputniknews.com/militar/20160206/307651544/is-kurden-frauen-kampf.html#comments
22. http://de.sputniknews.com/militar/20160204/307606333/kurdische-streitkraefte-frauen.html
23. http://de.sputniknews.com/militar/20160112/307036254/kurden-frauen-syrien-einsatz.html
24. http://de.sputniknews.com/militar/20151118/305750667/palahni-exklusivinterview-is.html
25. http://de.sputniknews.com/bilder/20151113/305570119/peschmerga-irak-grossoffensive-islamischer-staat.html
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