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Ursprung oder Sprunguhr?


Alternativlos

Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum gleichnamigen Podcast siehe Fefes Blog.
Alternativlos ist ein politisches Schlagwort in der Bedeutung „keine Alternativlösung zulassend, keine andere Möglichkeit bietend, ohne Alternative“.[1] Es wurde von der Gesellschaft für deutsche Sprache zum deutschen Unwort des Jahres 2010 gekürt.[2] Im englischen Sprachraum wird das AkronymTINA“ sinngemäß verwendet.

Unwort des Jahres 2010

Die Wahl zum Unwort bezieht sich auf die jüngere Verwendung in Deutschland. Dabei wurde das Schlagwort „alternativlos“ in verschiedenen Zusammenhängen insbesondere ab 2009 von Angela Merkel und anderen Mitgliedern der Bundesregierung verwendet.[3][4][5][6] Mit dieser Begründung waren mehrere politische Entscheidungen gerechtfertigt worden.[7] Die Jury befand:
»Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe. Behauptungen dieser Art sind 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrossenheit in der Bevölkerung zu verstärken.«
Zitat der Jury-Entscheidung: [8]
Horst Dieter Schlosser sagte weiter, dass mit dem Begriff auch die Gesundheitsreform, das Bahnprojekt Stuttgart 21 und andere politische Entscheidungen gerechtfertigt wurden, welche „das Basta der Merkel-Regierung“ sei. Ebenso habe Roland Koch mit diesem Begriff unter anderem den umstrittenen Ausbau des Frankfurter Flughafens begründet.[9]

https://de.wikipedia.org/wiki/Alternativlos

Als Denkanstoß, nicht als Vorwurf gedacht.

Es kommt alles nicht von ungefähr. Aber das Ei war auch nie vor der Henne da (soweit mir das bekannt ist).

Hier lässt sich auch mal stöbern oder stoibern:

http://www.cicero.de/berliner-republik/10-jahre-merkelzitate-dann-ist-das-nicht-mein-land/59855
Aus/Von: https://sites.google.com/site/hembelzomx/home/om-x-se/moeglicher-startschuss-fuer-die-alternative-fuer-deutschland-omx



Bedenklich. Völkische Beobachter? Und: Kann der Diekmann tatsächlich auch mal gute Artikel? Schau, schau.

Frauke Petry: "Völkisch" ist nicht irgendein Adjektiv

Der Begriff völkisch bedeutet deutsch und steht für die Ausgrenzung von jedem, der nicht hier geboren wurde. Wer ihn nutzt, will faschistische Gedanken hoffähig machen.

Frauke Petry: Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry bei einer Rede am 10. September in Niedersachsen
Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry bei einer Rede am 10. September in Niedersachsen © Sebastian Gollnow/dpa



Der Begriff "völkisch" sollte nicht mehr so negativ verstanden werden, meint Frauke Petry, die Vorsitzende der Partei AfD. Man müsse "daran arbeiten, dass dieser Begriff wieder positiv besetzt ist", sagte sie der Welt am Sonntag. Es sei eine "unzulässige Verkürzung", wenn gesagt werde, "'völkisch' ist rassistisch".
Nein. Das ist keine unzulässige Verkürzung.
Der Völkische Beobachter war die auflagenstärkste nationalsozialistische Tageszeitung, es war das "Kampfblatt" der Nationalsozialisten, wie es sich selbst nannte.
Im sogenannten Ngram Viewer von Google können Millionen Bücher nach einzelnen Wörtern durchsucht werden. Die Suchmaschine zeigt anschließend an, in welchem Zeitraum seit 1800 der Begriff wie häufig verwendet wurde. Für die Suche nach "völkisch" ergibt sich ein eindeutiges Bild: Der Ausdruck taucht zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf, ab 1930 explodiert seine Verwendung geradezu. Bis 1945. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geht die Zahl der Nennungen wieder auf das ursprüngliche Niveau zurück. Er ist also offensichtlich typisch für eine ganz bestimmte Zeit.
In der Geschichtswissenschaft steht völkisch für eine politische Strömung, die Ende des 19. Jahrhunderts entstand und in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts bestimmend wurde. Der Historiker Uwe Puschner nennt den Ausdruck in seinem Handbuch zur völkischen Bewegung einen Sammelbegriff für die nationalistisch-antisemitische Rechte in Deutschland.

Warum sagt Petry so etwas?

Der Begriff völkisch ist ein Synonym für extremen Nationalismus und eben für Rassismus. Er ist bis heute ein Symbol für den Nationalsozialismus und seine Ideologie, alles auszurotten und umzubringen, was nicht deutsch ist.
Warum sagt Petry so etwas, warum fordert sie, einen eindeutig nationalsozialistischen Begriff wieder zu verwenden?
Völkisch grenzt aus. Es ist benennt den Wunsch, alles abzulehnen, was nicht zum eigenen Volk gehört. Es soll die Angst schüren, dass zu viele fremde Menschen herkommen und das Bestehende verändern könnten. Es ist die gleiche Angst, die sich auch im Begriff Umvolkung ausdrückt, den rechte Ideologen derzeit benutzen. Und es ist der gleiche Kampf, der versucht, lange verbrannte Worte wieder hoffähig zu machen, hinter denen sich eine Ideologie verbirgt.
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 http://www.zeit.de/kultur/2016-09/frauke-petry-afd-voelkisch-volk-begriff-geschichte

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